die beiden ungleichen weggefährten wladimir und estragon warten gemeinsam auf godot, von dem sie nichts wissen, außer, dass er sie retten kann. dabei vertreiben sie sich die zeit mit spielen und reden, streiten und sich wieder versöhnen. plötzlich tauch pozzo auf, ein feiner herr, der seinen alten diener lucky an der leine führt und ihn auf kommando tanzen und denken lässt. auch ein junge erscheint und berichtet, dass sich die ankunft godots um einen tag verzögert…
an diesem geniestreich ist nichts zufällig. hier geht es ums ganze, um unsere zeit und wie wir sie füllen, unsere hoffnungen und worauf wir sie richten, unser leben und mit wem wir es teilen…
beckett hat auf virtuose weise die grundthemen der menschheit zu einer komisch-tragischen partitur verknüpft, in der sich körper und geist treffen, um eine große parabel zu verkünden. eine offenbarung, wenn man sich nur darauf einlässt, seinen eigenen godot zu suchen…
… es ist ein versuch, dem menschen die elementaren realitäten seines daseins wieder zu bewusstsein zu bringen, ihm das verlorene staunen angesichts des kosmos und die urangst wieder einzuflößen, ihn aufzurütteln aus einer trivial, mechanisch und selbstgefällig gewordenen existenz, der jene würde fehlt, die aus bewusstheit erwächst.
martin esslin
mit: michael kuttnig, rudi müllehner, maximilian achatz, gunter matzka und mara metschitzer
inszenierung/austtattung: cornelia metschitzer
technik: michael kment
grafik/fotos: bernhard mayer